Georg Toepfer
Die Ethik des Klimawandels (Proseminar WS 2010/11), Ankündigung

Der durch Aktivitäten des Menschen bedingte Klimawandel ist primär kein philosophisches, sondern ein ökonomisches und sozialwissenschaftliches Problem, und mehr noch als ein wissenschaftliches, ist es ein Problem der Umsetzung von wissenschaftlich empfohlenen Maßnahmen. Fragen der Begründung und Durchsetzung des richtigen Handelns angesichts des drohenden Klimawandels können aber die Veränderung ethischer Fragestellungen in einer globalisierten Welt insgesamt verdeutlichen. Im Unterschied zu klassischen ethischen Fragen, die direkte zwischenmenschliche Interaktionen betreffen, ist für die Ethik des Klimawandels (wie allgemein für eine Ökologische Ethik) kennzeichnend, dass sie es mit Handlungen zu tun hat, deren Folgen (1) nicht intendiert sind, (2) erst langfristig wirksam werden und (3) als einzelne sinnlich nicht wahrnehmbar und kaum relevant sind, sondern erst als Massenphänomen zu einem Überlebensproblem werden. Diesen neuen Herausforderungen für eine Ethik kann grundsätzlich auf zwei Ebenen begegnet werden: entweder auf einer individualistischen Ebene, indem die Handlungsfolgen durch Bilder und anschauliche Begriffe (wie dem "ökologischen Fußabdruck") konkretisiert werden, oder auf einer systemischen Ebene, indem durch rechtliche und politische Maßnahmen Regeln zur Durchsetzung ökologisch sinnvollen Verhaltens etabliert werden (worauf die großen Klimakonferenzen zielen). Im Seminar werden die theoretischen Grundlagen einer allgemeinen Ökologischen Ethik und Ansätze für eine Ethik des Klimawandels aus der aktuellen Debatte diskutiert.


Literatur zur Einführung


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